in den letzten jahren ist viel passiert. in der welt da draußen und drinnen in unserem kleinen social business.
draußen: eine globale pandemie, kriege, eine wirtschaftskrise nach der anderen. drinnen: vom kollektiv geführten, aktivistischen unverpackt laden auf 50qm im kleinen wittener hinterhof zur gmbh mit drei concept stores im ruhrgebiet, knapp 30 teammitgliedern und wirtschaftlichen zwängen.
wie gerne erinnern wir uns an die aufbruchsstimmung ende 2019 zurück: unverpackt läden die boomen und überall aus dem boden sprießen, tausende menschen die in witten und allen anderen städten beim globalen klimastreik von Fridays For Future mitlaufen und fair fashion die die innenstädte erobert! das war ein vibe! aktivismus pur! draußen und drinnen! bei euch und bei uns!
irgendwie ist der vibe jetzt ein anderer. sowohl draußen als auch drinnen. nicht besser oder schlechter, einfach anders. nicht mehr so aktivistisch- aber dafür vielleicht ehrlicher? echter politischer aktivismus und gefangen sein in einem (auf uns bezogen vielleicht ein bisschen grüner angestrichenem) kapitalistischen system ist echt schwierig in einklang zu bekommen - oder vielleicht sogar gar nicht möglich?!
und fairer und nachhaltiger konsumieren – klingt als idee super, aber ist auch echt vorraussetzungsvoll. gerade bei all den krisen um uns herum, zwischen care- und erwerbsarbeit, bei steigenden lebensunterhaltskosten- kostet zeit, muße, viel geld. und wie sozial gerecht sind nachhaltigere formen des konsums eigentlich? können sich das alle leisten? oder nur diejenigen, die eigentlich eh schon zu viel konsumieren?
* even though it’s Eco-friendly fashion
EVERY PURCHASE HURTS*
wenn wir selbstkritisch auf die letzten jahre zurückschauen, müssen wir feststellen, dass wir in der teils sehr aktivistischen kommunikation nach außen auch echt fehler begangen haben- dinge von denen wir auch tatsächlich überzeugt waren, blinde flecken, die wir überhaupt nicht auf dem schirm hatten, aber ab sofort nicht mehr reproduzieren wollen.
so konnte unsere werbung und außendarstellung häufig so verstanden werden, dass du „beim kauf eines unserer produkte etwas gutes für die umwelt tust“, „dein kassenzettel ein stimmzettel“ sei und du dich nur „aktiv für die guten produkte entscheiden musst“.
richtig ist aber: jedes neu hergestellte produkt hinterlässt einen negativen ökologischen fußabdruck und zerstört natur- egal wie umweltbewusst es produziert wurde, nicht alle menschen haben die entsprechenden privilegien und ressourcen, um sich nachhaltigere formen des konsums zu leisten und manchmal passt es – aus welchem grund auch immer- einfach nicht ins leben! und unterm strich ist kein konsum IMMER besser als irgendein konsum- egal wie grün er sein mag.
nichtsdestotrotz, es bleibt natürlich dabei:
nachhaltigere produkte sind umweltschonender produziert und ermöglichen fairere bezahlungen für die beteiligten menschen als konventionelle produkte. und es gibt noch immer viel zu viele privilegierte menschen, die ihre privilegien nicht nutzen, um nachhaltigere formen des konsums zu fördern (sollten sie mal tun, ey!).
in unserer kommunikation wollen wir ab sofort ehrlicher sein und darauf achten, dass wir die blinden flecken der letzten jahre mitdenken. denn all diese wahrheiten stehen nebeneinander und es bringt nichts diese gegeneinander auszuspielen.
wir träumen weiter von einem guten leben für alle menschen auf dieser welt und soziale gerechtigkeit innerhalb ökologischer grenzen. und wir sind uns weiterhin sicher: mit unseren fair fashion stores und unserem online shop unterstützen wir aktiv die entwicklung hin zu einer nachhaltigeren gesellschaft! aber das geht- ab sofort- auch ohne marketing bullshit – dafür weiterhin gemeinsam mit euch!
GOOD DECISIONS HAVE TO BE REASONABLE
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